Saturday, September 30, 2006

Erste Eindrücke

Die Iren sind gar nicht mal so irre wie es ihr Name vielleicht verwechseln lässt. Um die Wahrheit zu sagen, ich hab zwar in den zehn Tagen dass ich hier bin jede Menge Iren gesehen (hauptsächlich auf den überfüllten Straßen in City Centre), aber gesprochen habe ich kaum welche. Da war z.B. die eine hochgewachsene, blonde und wirklich gut aussehende Dame bei einen der zahlreichen Feier die die Student Union von DCU immer unter einem anderen Namen veranstaltet haben. Sie kommt aus Cork, der Name ist natürlich längst vergessen. Sie hat an diesem Abend eine Menge über ihre Heimatstadt und überhaupt über den Westen des Landes geschwärmt. Schöne felsige Küsten und Gebirge und so weiter. Sie habe sich nur deswegen für die DCU entscheiden müssen weil ihre eigene Uni in Cork ein bestimmtes Studium nicht anbiete. Davon abgesehen ist die Stadt natürlich Top in allem.

Vorgestern ist dann eine ebenso hübsche Irin bei uns im Apartment eingezogen. Lorna heißt sie und studiert Nursing. Top Figur, durchschnittliches Gesicht und gute Umgangsformen. Und verstehen tut man sie auch ganz gut. Die Iren haben zwar erwartungsgemäß einen eigenen Akzent, der ist aber nur dann unverständlich wenn sie meinen schnell reden zu müssen. Dann neigen sie dazu den letzten Teil eines Satzes zu verschlucken damit sie schnell (in einer vorgegeben Zeit?) noch den nächsten Satz anzubringen. Die wenigen Worte die ich bis jetzt mit Lorna gewechselt habe waren durchaus von Verständnis geprägt.

Unser Professor Howard Duncan, dem Aussehen nach zu urteilen ein typischer Langzeitprofessor (ein Kollege meinte aber auch Fischer) mit grauem Vollbart, Brille, weisem aber scheuem Blick, freundlicher Ausstrahlung und hagerer Figur. Überraschenderweise ist er dennoch kein typischer Professor mit herausragendem akademischem Background, sondern ein Mann aus der Industrie. Er ist der Ire mit dem bis jetzt unverständlichsten Aussprache, den ich bzw. auch meine Kommilitonen gehört haben. Es hört sich alles nach einem statischen Rauschen an was aus seinem Munde kommt wenn er etwas sagt. Ich für meinen Teil beginne erst in der Mitte seiner Sätze zu verstehen was er sagt und reime mir den Anfang dann daraus zusammen. Wir haben uns aber erst einmal getroffen, mehr über ihn dann ab kommender Woche wenn es Mal richtig losgeht.

Der eigentliche Koordinator ist ein Deutsche namens Markus Helfert. Und damit wären wir schon mal beim Hauptproblem dieses ganzen Unternehmens „Studieren in Dublin“. Deutsche. Egal wo man hinkommt, man glaubt nur mehr Deutsche zu treffen. Natürlich gilt das nicht für ganz Dublin (in Gegensatz zu Mallorca), sondern nur für das Studentenheim Shanowen Square, wo die meisten von uns wohnen und zumindest mal in der ersten Woche auch für die Uni. Denn da die Classes erst nächste Woche losgehen, sind die meisten Iren noch gar nicht da. Nur der ganze internationale Haufen befindet sich jetzt mehrheitlich am Campus. Kennen gelernt habe ich bis jetzt außer den Deutschen, Spanier, Franzosen, Belgier, Schweizer, Kärntner (!) und Amerikaner. Gesehen außerdem noch einige Ostasiaten (Chinesen, Japaner etc.), Russen und Pakistanis. Aber an sich soll es hier überhaupt von überall was geben. Die DCU präsentiert sich gerne als eine internationale Uni.

Das wirklich erfreuende an dieser ganzen Reise ist für mich wie einfach man hier Menschen kennen lernt. Menschen aus verschiedenen Teilen der Erde. Aus irgendeinem seltsamen Grund hatte ich z.B. nicht angenommen hier eine Amerikanerin zu treffen. Kylie ist ihr Name, und abgesehen davon dass sie eine Frau ist, ist sie wirklich eine tolle Persönlichkeit. Eine Seltenheit in diesem Pool von oberflächlich anmutenden Youngsters in dauernder Feierlaune. Mir fiel das gleich nach wenigen Sätzen mit ihr ein. Sie war zwar sehr natürlich aber trotzdem vorsichtig. Wir standen in einer Gruppe von vier Jungs um sie herum, Andi, dem Grazer, der mit mir in Wien studiert und zwei Schweizern namens Markus und Stephan. Alle vier bombardierten wir sie mit Fragen, denn anscheinend fanden wir sie alle recht sympathisch. Sie war stets freundlich und höflich, obwohl Markus sie immer wieder scherzhaft verschmähte. Sie meinte aber in ihrer Familie sei der Sarkasmus ein fixer Bestandteil der alltäglichen Konversationen, daher fasse sie das ganz und gar nicht beleidigend auf. Vorsichtig war sie deswegen, weil sie immer wieder unsere subtilen Andeutungen betreffend zukünftigen Treffen (Markus: „when we both are alone in a room then you can call me like that“, ich: „I have cooked rice at home, so if you are feeling hungry, then you can come“) höflich aber bestimmt ablehnte, obwohl wir sie nie wirklich offen dargebracht haben.

Das Problem das man als Mann hat wenn man eine Frau anredet ist, dass es leider automatisch immer so aussieht als bezwecke der Mann im Endeffekt immer nur das Eine damit. Es ist schwierig einer Frau hier das Gefühl zu geben man wolle sich nur gut unterhalten mit ihr. Besonders Kylie. Denn leider sieht sie auch ganz hübsch aus, typisch kalifornisch zwar, aber trotzdem wirklich gut. Blonde Haare, ich glaub braune Augen, ein paar Muttermale im Gesicht, normale Nase und einen dieser typischen Munde, die geschlossen zwar nicht besonders groß wirken, aber sich weit nach unten aufweiten wenn die dazugehörige Person mal herzhaft lacht.

Das zweite Mal trafen wir sie wieder zu viert und es stellte sich ganz langsam heraus dass Kylie Markus eigentlich ganz sympathisch findet. Das hat einen einfachen Grund: Markus ist ziemlich lustig und bringt sie viel zum Lachen. Außerdem, und das ist vielleicht etwas merkwürdig für die Vorstellung die man von einer Amerikanerin hat die nach Europa kommt um zu studieren, ist Kylie recht schüchtern, sprich sie geht nicht einfach auf irgendwelche Leute zu und redet viel mit ihnen. So hat sie bis jetzt außer uns drei glaube ich nur noch ein zwei andere Leute gefunden mit denen sie „abhängt“.

Bevor ich jetzt zu sehr nur noch von Kylie schreibe und die Leser vielleicht auf dumme Gedanken bringe, fahre ich mal fort mit den weiteren Erlebnissen hier. Ryanair hat mich mit dem Airbus auf dem Photo sicher nach Dublin gebracht. Wie zu erwarten war es verdammt eng in dem Flugzeug, aber diesmal schien es mir enger als je zuvor. Auf dem Photo sieht der Vogel aber auch wirklich klein aus oder? Soweit ich das bis jetzt überblickt habe gibt es in Dublin hauptsächlich das Dublin Bus, Luas (Straßenbahn) und das DART (U-Bahn). Neben Dublin Bus gibt es noch ein paar andere Busunternehmen die einen z.B. für 5 Euro vom Flughafen direkt in das City Centre bringen. Ich z.B. bin mit einer solchen gefahren, mit der bekannten Nummer 747. Die Fahrt dauerte etwa 35 bis 40 Minuten wenn ich mich richtig erinnere. Obwohl es ein Double-Decker Bus war, blieb ich sicherheitshalber unten, damit ich schnell mit meinem 24 Kilo und 13 Kilo Gepäck aussteigen konnte. Für die ersten zwei Tage, Donnerstag und Freitag, stieg ich in einem Hostel namens Jacob’s Inn ab. Es befand sich direkt neben dem City Centre, welches der Name der zentralen Bushaltestelle ist, von wo besonders Busse zu anderen Städten fahren. Talbot Place war der Straßenname, wo sich das Hostel befand. Es war ein 12 Bett Zimmer, genannt Dormatary. Nachfolgend ein Bild des Stockbettes wo ich geschlafen haben.





Blogging Out The Blog

Blogs have been around for quite a long time now, but I didn't even try it out till now. I read that Blogs were diaries, just put online. But a diary is something personal as per definition, so what's the point in letting others read what you think?
I never wrote diaries until this summer. That has a simple reason. I've seen so many movies, read so many books and heard of so many instances where people plan a murder, do some great heist or just have sex with someone they are not supposed to and no one ever knows. Police (in case of murder and heist) and parents (the sex thing) have no clue about the culprit. But then they find a diary. A diary where every detail of the act is explained without any room for interpretation.

Anyway, just wanted to write something to begin with. The sole purpose of this Blog as of now is to write down my Dublin reports. In summer I wrote a diary in Word, so now I should try out something else. Also, these are reports meant for others.

Just a note at the end: I'll be writing both in English and German.